Rettung Digital RETTmobil Edition: Kleidung im Wandel des digital befähigten Rettungsdiensts
Christian Schrodi – Prokurist & Bereichsleiter Bekleidung bei H+DG – im Rettung Digital Interview
Im Rahmen der Content-Serie „Rettung Digital“ spricht Mercedes Starke vom ADAC Telenotarzt auf der RETTmobil 2025 mit Christian Schrodi von H+DG. Im Fokus: die Anforderungen an moderne Einsatzkleidung – und wie sich diese durch neue digitale Strukturen wie den Telenotarzt verändern könnten.
Mercedes Starke:
Christian, heute ist es richtig heiß hier auf der Messe – was bedeutet das eigentlich für Einsatzkleidung im Alltag von Rettungskräften?
Christian Schrodi:
Bei diesen Temperaturen zeigt sich, wie wichtig atmungsaktive Kleidung ist. Unsere Einsatzkleidung ist darauf ausgelegt, auch bei großer Hitze möglichst komfortabel zu bleiben. Wir setzen auf Materialien, die Luft zirkulieren lassen, Feuchtigkeit nach außen transportieren und trotzdem robust genug sind, um den Anforderungen im Einsatz standzuhalten. Gerade wenn man in Stresssituationen unterwegs ist, darf Kleidung nicht zusätzlich belasten – diesen Gedanken unterstützen wir mit unseren Designs.

Mercedes:
Die Anforderungen im Rettungsdienst verändern sich – auch durch digitale Innovationen wie den Telenotarzt. Macht sich das auch in eurer Produktentwicklung bemerkbar?
Christian:
Tatsächlich ist das für uns als Hersteller ein spannender Punkt. Wir bekommen natürlich mit, dass sich Strukturen verändern, aber in der Tiefe sind uns digitale Systeme wie der Telenotarzt noch relativ neu. Umso spannender ist es, von eurer Arbeit zu hören. Für uns heißt das konkret: Wir müssen Kleidung so gestalten, dass sie flexibel an neue Arbeitsweisen angepasst werden kann. Modularität, multifunktionale Taschen und Halterungen spielen dabei eine große Rolle – gerade wenn zusätzliche Geräte oder Schnittstellen genutzt werden, wie es in der Kommunikation mit dem Telenotarzt der Fall ist.
Mercedes:
Ganz genau. Beim Telenotarzt kommen unsere Ärztinnen und Ärzte zentral, digital zugeschaltet in den Einsatz. Oft mit Videoverbindung – entweder über installierte Kameras im Rettungswagen oder das Smartphone des Notfallsanitäters. Das spart Zeit und entlastet das System, gerade bei Notarztmangel.
Christian:
Das ist ein beeindruckender Ansatz – und aus Sicht der Ausstattung bedeutet das natürlich neue Anforderungen. Wenn Smartphones im Einsatz als Kommunikationsmittel genutzt werden, braucht es sichere und zugängliche Befestigungen. Wir achten deshalb schon heute darauf, dass unsere Kleidung z. B. mit Halterungen oder Vorrichtungen kompatibel ist, die solche Technik integrieren können. Auch wenn wir selbst keine digitalen Systeme entwickeln, müssen wir sie mitdenken – und da hilft uns ein Austausch wie mit euch enorm.

Mercedes:
Ein digital hinzugeschalteter Telenotarzt ist für eure Einsatzkleidung dagegen nicht die ideale Zielgruppe, oder?
Christian:
Natürlich merken wir, dass sich das Einsatzprofil verändert. Es gibt vielleicht weniger bodengebundene Notärzte im EInsatz, dafür neue Rollen und Funktionen, die andere Anforderungen an die Kleidung stellen. Für uns heißt das: Weniger Massenproduktion, mehr Spezialisierung. Es geht nicht mehr nur darum, viele Uniformen auszuliefern – sondern die richtigen, für neue Einsatzrealitäten. Und da ist der Austausch mit Praktikern wie euch essenziell, um vorausschauend zu entwickeln.
Abgesehen davon haben wir allerdings auch tolle Poloshirts, die ihr euch unbedingt anschauen solltet für eure Telenotärtzte. (lacht)
Mercedes:
Danke dir sehr Christian für den Austausch und deine Gedanken.
Christian:
Ich danke dir!